Biographisches Stichwort
Georg Ludwig Kloker war Lehrer und Diakon in Reutlingen und Stadtpfarrer von Metzingen. Er ist am 5. August 1780 als Sohn eines Wundarztes in Reutlingen geboren. Dort ist er auch gestorben, und zwar am 3. April 1849. Er hat unter anderem eine "Streng zusammenhängende deutsche Sprachlehre" (1813) veröffentlicht sowie - unter dem Titel "Der Schullehrer des Neunzehnten Jahrhunderts" - eine "Darstellung des gesammten Unterrichts, wie er von Stunde zu Stunde ertheilt werden soll". Vgl. auch sein etymologisches Schulwörterbuch.
Immanuel Joh. Gerhard Schellers Lateinisches Hand-Wörterbuch
worinn die bekanntesten Wörter verzeichnet, die gewöhnlichsten Bedeutungen
derselben möglichst genau, deutlich und bestimmt vorgetragen, auch die gebräuchlichsten
Redensarten angeführt und erklärt sind
Mit mehr als 4000 Zusätzen an
Bedeutungen, Wörtern und Redensarten vermehrt herausgegeben von Diac. Kloker in
Mezingen unter Urach
* Reutlingen 1817 (Bofinger), VI, [6], 340, [86] S. [Bild rechts]
* Reutlingen 1818 (Bofinger), VI, [6], 340, [86] S.
Das Buch ist für "mittlere Classen" bestimmt und die Frucht der "14jährigen Leseübungen" des Verfassers.
Übrigens hat sich Kloker auch die Frage gestellt, ob er alle Wörter streng alphabetisch oder (wie sein Vorgänger) "in etymologischer Folge" anordnen soll. Seine Antwort: es "sollte billig der ganze Lehrstand nur mit Einer Stimme beyfällig für Scheller antworten".
Abgeleitete Wörter findet man deshalb hier beim jeweiligen Stammwort, also "affero", "aufero" und "defero" stehen bei "fero" usw. So halten es ja auch die meisten Wortkunden, die beim Lateinlernen so nützliche Dienste leisten.
Es geht leider aus dem Vorwort nicht hervor, welches der Schellerschen Wörterbücher Kloker bearbeitet hat. Zum Glück ist aber am Ende des Buches der Wortlaut des "Privilegium" abgedruckt, mit dem Autor und Verleger "im Namen des Königs" vor einem unrechtmäßigen Nachdruck geschützt wurden. Es beginnt so:
"Es hat der Diakonus M. Georg Ludwig Kloker zu Mezingen, Oberamts Urach, bey der unterzeichneten Stelle vorgetragen, daß er das kleine Scheller'sche Wörterbuch, mit mehr als 4000 Zusätzen an neuen Bedeutungen, Wörtern und Redensarten vermehrt, im Druck herauszugeben gesonnen sey, und deswegen um ein Privilegium gegen den Nachdruck für den Verleger desselben, Buchdrucker Christoph Friedrich Bofinger zu Reutlingen, gebeten."
Kloker hat also offenbar das "Kleine lateinische Wörterbuch" von Scheller bearbeitet, das zuletzt in der vierten (1811) und fünften Auflage (1816) erschienen war.
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