Ruhkopf, Friedrich Ernst (1760-1821)


Biographisches Stichwort

Friedrich Ernst Ruhkopf war bis zu seinem Tode (1821) Direktor des Lyzeums von Hannover. Er verfaßte u.a. eine "Geschichte des Schul- und Erziehungs-Wesens in Deutschland" (1794), eine Schrift "Über einige vorzügliche Eigenschaften einer öffentlichen guten Stadtschule" (1795), ferner zusammen mit Koeppen "Erklärende Anmerkungen zu Homers Ilias" (1801), und er betreute Ausgaben (u.a. von Seneca und Vergil).


Lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Schulwörterbuch
Erster oder
lateinisch-deutscher Theil

* Leipzig 1822 (Hahn), II, 339 S.
* Leipzig 1826 (Hahn), bearb. E. Kärcher, XI, 548 S. [ob richtig?]

Der deutsch-lateinische Teil wurde von Kärcher bearbeitet. Das Wörterbuch war den "Anfängern und Minderbegüterten" zugedacht. Bei meinem Exemplar der Auflage von 1822 sind übrigens der lateinisch-deutsche Teil (von Ruhkopf) und der deutsch-lateinische (von Kärcher) zusammengebunden. Ob das die Regel war, kann ich nicht sagen.

Laut ADB soll Kärcher 1826 auch Ruhkopfs lateinisch-deutsches Wörterbuch vollendet haben. Wörtlich heißt es dort: "1826 vollendete er das von Ruhkopf begonnene lateinisch-deutsche Wörterbuch in alphabetischer Ordnung und bearbeitete den deutsch-lateinischen Theil nach Scheller-Lünemann. Die zweite Auflage des Werkes (1840) kann als eine ganz neue und K. allein zugehörende Arbeit betrachtet werden."

 Das scheint aber nicht der Fall zu sein. Ruhkopf sollte für seinen Verleger eigentlich beide Teile des Wörterbuchs anfertigen, aber er "starb kurz nachdem er den ersten, lateinisch-deutschen Theil vollendet hatte" (so Kärcher in der Vorrede der Ausgabe von 1822). Kärcher gab dann 1822 diesen lateinisch-deutschen Teil (nicht ohne einige kritischer Anmerkungen) heraus und wurde beauftragt, den deutsch-lateinischen Teil selbst zu übernehmen. Erst die Ausgabe von 1826 dürfte Kärcher zur Gänze nach seinen eigenen Vorstellungen bearbeitet haben. 

Noch ein Wort zur Seitenzählung:
Antiquariatsangaben enthalten immer wieder falsche Seitenzahlen, weil sie die getrennte Seitenzählung der beiden Teile übersehen. Der Antiquar schlägt nur das Ende des Buches auf und notiert die letzte Seite. Er übersieht, daß er bei getrennter Zählung dann nur die Seitenzahl des zweiten Teils wahrnimmt, da der erste irgendwo mitten im Buch endet. Es könnte sein, daß die Angabe "548 S." für die Ausgabe von 1826 ebenfalls nur den deutsch-lateinischen Teil betrifft.


Kleines lateinisch-deutsches Wörterbuch

* Leipzig 1822 (Hahn)


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