Weismann, Ehrenreich (1641-1717)


Biographisches Stichwort

Ehrenreich (Ericus od. Erich) Weismann, am 15. Juli 1641 als Sohn von Johannes Weismann, Pfleger des Baron Rudolf von Teufel, zu Weyerburg in Niederösterreich geboren, erhielt seine erste Ausbildung in der von seinem Vater gegründeten deutschen Schule in Preßburg, besuchte dann das dortige Gymnasium, ehe die Familie auf der Flucht vor der Gegenreformation ins protestantische Heilbronn flüchtete. Weismann trat nach bestandenem Examen 1657 in die Klosterschule Maulbronn ein und wechselte zwei Jahre später an das Tübinger Stift, wo er auch Privatunterricht erteilte. Nach bestandener Bakkalaureats- und Magisterprüfung (1660 bzw. 1662) wurde er als Unterpräzeptor nach Hirsau berufen. In Hirsau, wo er auch eine Familie gründete, lehrte er 18 Jahre lang an der Klosterschule. Hier entstand sein lateinisches Wörterbuch, das zu seinen Lebzeiten fünf Auflagen erlebte. 1680 wird er als Dekan nach Waiblingen berufen, weitere Stationen sind Kirchheim (1685), Nürtingen und schließlich Stuttgart (1693). Hier wurde er 1703 zum Konsistorialrat und 1704 zum Stiftsprediger ernannt. 1711 endlich wurde er als Prälat nach Maulbronn berufen. Dort starb er nach einem Fieber am 23. Februar 1717. Weismann hat zahlreiche Predigtbände sowie andere religiöse Schriften und eine lateinische Grammatik in deutscher Sprache veröffentlicht. 
Vgl. auch sein deutsch-lateinisch-russisches Lexikon. Zu Johann August Ernesti vgl. Ernesti.

Das Material zu diesem biographischen Stichwort hat mir freundlicherweise Herr Dr. Dieter Weismann, ein Nachfahr des Gelehrten, zur Verfügung gestellt.


Die erste Auflage des Wörterbuchs erschien unter folgendem Titel:

Latino-Germanicum Lexicon
in quo Latinitatis Prisca et Pura, hoc est Vocabulorum I. Genuinae Origines ; II Propria et Tropica significatio ; III. Classico-Phraseologica applicatio ; IV. Realis in Proverbiis et Sententiis usus EX Probatissimis Lexicographis et Aureo Chiliadum opere Erasmi: iussu superiorum Würtembergicis exterisque Scholis in commodum, Methodo ad docendum perspicua, explicatur

* 1. Aufl. Stuttgart 1673 (Rößlin), [12] Bl., 1178 S., [91] Bl. 

Von der 2. Auflage an lautete derTitel:

Lexicon bipartitum Latino-Germanicum et Germanico-Latinum
in quo latinitas prisca et pura, quoad vocum origines significationes, phraseologiam et usum proverbialem, poeticum, mythologicum, ex probatissimis lexicographis, Erasmi Chiliadibus variorumque criticorum monumentis, iussu superiorum methodo perspicua explicatur 

* 2. Aufl. Stuttgart 1685 (Zubrodt und Drullmann), [8] Bl., 681 S., [234] Bl. (im VD17 hier online einzusehen)  
* 3. Aufl. Stuttgart und Offenbach 1692 (Mezler), [6] Bl., 706, 471 S. (im VD17 hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Stuttgart und Offfenbach 1698 (Mezler), [6] Bl., 706, 472 S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* 6. Aufl. Frankfurt am Main 1707 (Mezler), 728, 472 S. 
* 7. Aufl. Stuttgart 1715 (Mezler), [7] Bl., 728, 472 S. (in der Digitalen Bibliothek hier, bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu. EUR 120,-)
* 8. Aufl. Stuttgart 1725 (Mezler & Erhard), [7] Bl., 752, 520 S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)  
* 9. Aufl. Stuttgart 1732 (Mezler & Erhard), [5] Bl., 752, 520 S.
* 10. Aufl. Stuttgart 1741 (Mezler), [8] Bl., 752, 520 S. (in der Digitalen Bibliothek hier, Bd. 2 bei Google Books hier online einzusehen)  
* 11. Aufl. Frankfurt und Leipzig 1758 (Mezler), Vorrede v. Johann August Ernesti, [12] Bl., 1134, 567 S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)  
* 12. Aufl. Frankfurt und Leipzig 1775 (Mezler), Vorrede v. Johann August Ernesti, [12] Bl., 1134, 567 S. (antiqu. EUR 105,-)


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