Biographisches Stichwort
Orazio Torsellino (auch Horatius Tursellinus),
1545 in Rom geboren, trat 1562 in den Jesuitenorden ein und wurde im folgenden
Rektor der Seminare in Rom, Florenz und Loreto. Torsellino, der sich "mit
großem Fleiß auf die schönen Wissenschaften geleget" (Zedler), starb
1599 (nach anderen Angaben am 6. April 1609) in Rom. Von ihm stammt auch die
Schrift "De vita B. Francisci Xaverii" (1596).
James Bailey lehrte am Trinity College in Cambridge und starb
1864. Er gab u.a. das griechisch-lateinische
Lexikon des Scapula und
eine englische Ausgabe des Forcellini
(1828) heraus.
Johann Conrad Schwartz (auch Schwarz, Schwarze oder Svartius),
1677 in Coburg geboren, besuchte das Gymnasium seiner Heimatstadt, studierte
Theologie und Philosophie zunächst in Jena (1696), dann in Halle und Leipzig
(1703) und wechselte nach einer längeren Reise 1706 ans Gymnasium Casimirianum
in Gotha, wo er bis zu seinem Tode blieb. Zuerst außerordentlicher Professor
der lateinischen Sprache, wurde er dort 1713 Professor der Beredsamkeit und der
griechischen Sprache, 1732 Professor der Theologie, der Philologie und der
morgenländischen Sprachen und zugleich Direktor der Schule. Schwartz starb am 3. Juni
1747 in Gotha. Er gab u.a. eine "Grammatica Latina" (1732) und
"Theophrasti characteres" (1739) heraus.
Jakob Thomasius, am 27. August 1622 als Sohn eines
Rechtsgelehrten in Leipzig geboren, besuchte das Gymnasium in Gera, begann 1640
das Studium in Leipzig, wechselte aber noch im selben Jahr nach
Wittenberg, um schließlich nach Leipzig zurückzukehren, wo er 1643 Magister
der Philosophie wurde. Neben seiner akademischen Tätigkeit lehrte er 1648-53 an
der Nicolaischule, wandte sich dann wieder stärker der Universität zu, wo er
Professor der Moral (1653), dann der Dialektik (1656) und schließlich - von
1659 bis zu seinem Tode - Professor der Eloquenz war. Daneben wurde er 1670
Rektor der Nicolaischule und 1676 der Thomasschule. Auch dieses Amt übte er
aus, bis ihn am 9. September 1684 der Tod ereilte. Sein Sohn aus erster Ehe,
Christian, hat seinen Namen dann berühmt gemacht: Christian Thomasius
(1655-1728) wurde einer der großen deutschen Vertreter der Aufklärung in
Europa.
Vgl. auch die Bearbeitung des "Tursellinus" durch Ferdinand Gotthelf Hand.
Bitte beachten:
Der Titel kann bei den verschiedenen Ausgaben leicht variieren - damit hat man
es damals nicht allzu genau genommen. Es hätte zu weit geführt, hier jede
kleine Abweichung zu notieren.
De particulis Latinae orationis
* Rom 1598 (Zannettus), 428 S.
* Mainz 1599 (Mylius), 394 S., [22] Bl.
* Mainz 1602 (Mylius), 394 S., [22] Bl.
* Douai 1609
* Lyon 1609, 342 S.
* Köln 1611 (Mylius), 337 S.
* Rom 1614 (Sforzini), 464 S.
* Douai 1615 (Typis Baltazaris Belleri), 299 S.
* Köln 1618 (Mylius), 408 S., [22] Bl.
* Lyon 1619
* Poitiers 1621 (Mesnier), 416 S., [98] Bl., 55 S.
* Venedig 1625 (apud Spinedam), 344 S.
* Köln 1630 (Mylius), 408 S.
* Danzig 1639
* Köln 1713 (Rommerskirchen), 408 S.
* Padua 1736 (Seminarium Patavinum), 12, 562 S.
* Padua 1745 (Remodini), [12], 442, [2] S.
* Köln 1750 (Krakamp), 360 S.
* Köln 1763
* Padua 1800
* Turin 1844 (Marietti), XII, 275 S.
* Turin 1854 (Marietti), VIII, 275 S.
Die folgenden Leipziger Ausgaben wurden von Jakob Thomasius bearbeitet, später trat Johann Conrad Schwartz als Bearbeiter hinzu:
* [Leipzig] 1651 (Fuhrmann), 455 S.
* 2. Aufl. [Leipzig] 1657 (Fuhrmann), [16] Bl., 455 S., [38] Bl.
* 3. Aufl. Leipzig 1663 (Fuhrmann), [18] Bl., 455 S., [36] Bl. (antiqu.
EUR 113,-)
* 4. Aufl. Leipzig 1682 (Fuhrmann & Ritter), 455 S.
* Leipzig 1689 (Weidmann), [24], 455, [72] S.
* Leipzig 1700
* Leipzig 1709 (Gleditsch und Weidmann), [2] Bl., [10], 1384, [72] S. (antiqu.
EUR 64,-/180,-)
* Leipzig 1719 (Weidmann), [15], 1118 S., [36] Bl. (antiqu.
EUR 95,-/220,-)
* Leipzig 1734 (Weidmann), 1168, [70] S.
* Leipzig 1751 (Weidmann), [12] Bl., 1134 S., [33] Bl. (antiqu.
EUR 126,-/140,-)
* Leipzig 1769 (Weidmannus et Reichius), [12] Bl., 974 S., [33] Bl.
Auf den Leipziger Ausgaben von Thomasius und Schwartz basiert auch die Londoner Ausgabe von James Bailey:
* London 1828 (Priestley)
Einen rein französischen Titel hat die folgende Ausgabe bekommen:
Traité des particules Latines
ouvrage dans lequel on voit combien les particules servent non-seulement à
lier ensemble les périodes, ou les parties différentes d'une même phrase,
mais encore à orner et à varier le style, d'après les examples choisis des
auteurs de la plus pure latinité
* Paris 1810 (Blaise et Nyon), VIII, 174, [2]. 304 S. (antiqu. EUR 80,-)
Und auch die italienische Ausgabe von 1860 trägt nicht mehr den ursprünglichen Titel:
Le particelle latine voltate in italiana favella
* Neapel 1860 (Priggiotta), 504 S.
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