Biographisches Stichwort
Robert
Estienne (oder Robertus Stephanus), Drucker und Gelehrter, ist als
zweiter Sohn des Firmengründers Henri Estienne 1503 in Paris
geboren. 1526 übernahm er die Firma, 1527-28 veröffentlichte er
die Bibel in lateinischer Sprache, und 1531 erschien sein
bahnbrechendes lateinisches "Dictionarium". Es übertraf an
Ausführlichkeit alle bisherigen Wörterbücher und sollte mehr als zwei
Jahrhunderte lang als oberste Autorität gelten. Franz I.
ernannte ihn 1539 zum königlichen Drucker für hebräische und
lateinische Werke, ein Jahr später auch für griechische
Literatur. Schon 1532 hatte Stephanus die Werke Vergils
veröffentlicht. Wegen theologischer Zwistigkeiten mußte er 1551
Paris verlassen und ließ sich in Genf nieder, wo er u.a. das
Neue Testament in griechischer Sprache veröffentlichte. Vgl. auch sein
französich-lateinischem Wörterbücher.
Henri Estienne (1531-1598) war der Sohn von Robert Estienne;
vgl. sein Ciceronianum lexicon.
Zu Antonius Birrius (Antoine
Birr, 1693-1762) und Robert Constantin
(1530-1605) liegen
noch keine biographischen Angaben vor.
Zu Mario Nizzoli
(1498-1566) vgl. Nizolius.
Sandys Hutchinson, Thomas Johnson (um 1718), Edmund
Law (1703-1787) und John Taylor (1704-1766) waren
Cambridger Gelehrte.
Bild aus: Alfred Gudeman, Imagines philologorum - 160 Bildnisse
aus der Zeit von der Renaissance bis zur Gegenwart, Leipzig und Berlin 1911, mit
freundlicher Genehmigung von Herrn Dr. Ulrich Schmitzer den Seiten des
"Projekts Telemachos" entnommen: (http://www.telemachos.hu-berlin.de/bilder/gudeman/gudeman.html).
Dictionarium, seu Latinae linguae Thesaurus
non singulas modo dictiones continens, sed integras
quoque Latine & loquendi & scribendi formulas ex Catone
Cicerone, Livio, Colvmella, Plinio auunculo, Plinio secundo,
Plavto, Terentio, Virgilio, Martiale. Cum Latina tum
grammaticorum, tum varii generis scriptorum interpretatione [Titel
der Ausgaben von 1536 und 1543]
Thesaurus linguae Latinae
seu, Promptuarium dictionum et loquendi formularum
omnium ad latini sermonis perfectam notitiam assequendam
pertinentium, ex optimis auctoribus concinnatum [spätere
Titel]
* 1. Aufl. Paris 1531-32, 2 Bde.
* 2. Aufl. Paris 1536 (Stephanus), 2 Bde., [12], 1780, 2 S. (antiqu.
EUR 1.200,-)
* 3. Aufl. Paris 1543 (Stephanus), 2 Bde., 1544, 72 S.
* Venedig 1551 (Petrus Ravanus), hg. Mario Nizzoli
* Lyon 1573 (Tinghius), hg. Robert Constantin, 4 Bde.
(Bibliotheca Palatina)
* Basel 1711 (Thurnisii), bearb. Henri Estienne, 4 Bde.
* London 1734-35 (Harding), hg. Edmund Law, John Taylor, Thomas
Johnson und Sandys Hutchinson, 4 Bde. (zweispaltig), [376] Bl. (Aa-Cyz), [353 ]
Bl. (Da-K), [342] Bl. (L-Pyx), [304] Bl. (Q-Zy) (antiqu. 806,-/
1.491,- EUR)
* Basel 1740-43 (Thurnisius, d.i. Thurneysser), bearb. Henri
Estienne, hg. Antonius Birrius, 4 Bde., 754, 706, 706, 621 S. (antiqu.
EUR 762,-/1.238,-) [s. Bild links u. rechts]
Nachdruck der Ausgabe Basel 1740-43:
* Brüssel 1964 (Culture et civilisation), 4 Bde.
Vgl. auch die Ausgabe von Gesner,
die den Abschluß der zahlreichen Bearbeitungen bildet. Die beiden Bilder zeigen
die Ausgabe Basel 1740-43.
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