Biographisches Stichwort
Samuel Pitiscus (Bild rechts), am 30. März 1637 als Sohn deutscher Einwanderer aus der Pfalz in Zutphen geboren, studierte Theologie erst am Athenäum Illustre in Deventer, danach in Groningen und wurde 1658 Rektor der Lateinschule in Zutphen. 1685 wechselte er als Rektor an das Gymnasium Hieronymianum von Utrecht. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1717 ging er noch zehn Jahre in selbstgewählter Einsamkeit seinen philologischen Studien nach. Pitiscus starb in Utrecht am 1. Februar 1727. Von ihm stammt u.a. ein "Lexicon antiquitatum Romanarum" (1713).
Arnold Hendrik Westerhoff (auch Arnold Heinrich Westerhov oder Westerhovius), 1677 im westflischen Hamm geboren, besuchte das dortige Gymnasium illustre und studierte anschließend Theologie an der Universität Leiden. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er Hofprediger des Landgrafen von Hessen-Kassel und folgte dem Landesherrn 1708 auf dessen Landgut in Den Haag, den sog. Hessenhof. 1711 wurde er Rektor der Lateinschule von Gouda und wohnte mit seiner Frau Adriana in einem in der Nähe der Schule gelegenen früheren Kloster. Er beaufsichtigte auch die städtische Bibliothek, wurde aber auch immer wieder gerügt, weil er, wie ein Zeitgenosse sagte, ein hervorragender Gelehrter, aber ein schlechter Pädagoge war, der sich zu wenig um seine Schule kümmerte. Westerhoff gab u.a. die Komödien des Terenz, ausgewählte Reden Ciceros und die Fabeln des Phaedrus heraus. Er starb um 1737.
Das nebenstehende Portrait von Samuel Pitiscus habe ich den Seiten des Portrait-Antiquariats Hille entnehmen dürfen (http://www.portrait-hille.de). Das Titelblatt (unten links) stammt aus der Deutschen Digitalen Bibliothek.
Ein wahres Wort
"Nemo, qui cerebrum habet", so beginnt Pitiscus seine Vorrede an den
"geneigten Leser", also: kein verständiger Mensch, der über
ein Gehirn verfügt, könne die Notwendigkeit und den Nutzen
von Wörterbüchern leugnen ("lexicorum ... necessitatem, et utilitatem negabit"). So ist's!
Lexicon Latino-Belgicum Novum
olim idiomate Gallico publicatum a P. Guidone Tachard, nunc Belgicae
consuetudini communicatum, ab auctorum veterum citationibus falsis innumeris ... accurante Samuele Pitisco [Untertitel der Ausgabe 1704]
post multiplices variorum labores auctius & exactius proditum a Samuele
Pitisco [Untertitel der Ausgaben 1738 und 1771]
* 1. Aufl. Amsterdam 1704 (Halma), Bd. 1 (A-F): [18] Bl., 669 S., Bd. 2 (G-Z): S. 671-1381 (Bd. 1 in der Digitalen Bibliothek hier, Bd. 2 hier online einzusehen, bei Google Books Bd. 1 hier, Bd. 2 hier )
* Amsterdam 1711 (Gerardus Onder de Linden), 1381 S. (bei Google Books hier online einzusehen)
* 2. Aufl. Dordrecht (van Braam) und Amsterdam (Gerardus onder de Linden) 1725,
[44], 1338, [13] S (bei Google Books hier online einzusehen). (antiqu. EUR 125,-/149,-)
* Amsterdam 1729 (Wor & Onder de Linden), 1338 S. (bei Google Books hier online einzusehen)
Nach Pitiscus' Tod wurde das Wörterbuch von Arnold Hendrik Westerhoff herausgegeben:
* 3. Aufl. Dordrecht
und Amsterdam 1738 (van Braam), 2 Bde. in 1, Bd. 1: [21] Bl., 660
S., Bd. 2: 683, [13] S. (in der Digitalen Bibliothek hier, bei Google Books hier online einzusehen) [Bild links]
* 4. Aufl. Rotterdam 1754 (Beman), 2 Bde. in 1,
660, 683 S. (bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu. EUR 200,-)
* 4. Aufl. Rotterdam 1771 (Beman), 2 Bde. in 1, Bd. 1: [21] Bl., 660 S., Bd. 2: 683 S., [6] Bl. (Bd. 1 bei Google Books hier, Bd. 2 hier online einzusehen) (antiqu. EUR 150,-/176,-)
Das Werk geht auf das französisch-lateinische Wörterbuch von Guy Tachard zurück (vgl. den Untertitel).
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