Biographisches Stichwort
Nikolaus Gürtler, am 8. Dezember 1654 als Sohn eines Kaufmanns in Basel geboren, studierte schon mit 15 Jahren Philosophie, Mathematik, Geschichte und klassische Philologie an der Universität seiner Heimatstadt, war mit 17 Magister und studierte anschließend Theologie. Er verdiente sein Brot als Hauslehrer, ehe er 1685 einem Ruf nach Herborn folgte, wo er Professor der Philosophie und Beredsamkeit und Leiter des Pädagogiums wurde. 1687 wechselte er nach Hanau, wo er 1694 Professor der Theologie wurde. Es folgten Professuren in Bremen (1696), Deventer (1699) und Franeker (1707). Dort starb Gürtler starb am 28. September 1711 "mit dem Rufe eines der gelehrtesten und belesensten protestantischen Theologen seiner Zeit" (ADB). Neben seinem Wörterbuch verfaßte er auch zahlreiche theologische Schriften.
Zu Johann Georg Schlosser, der nicht mit dem gleichnamigen, aber erst 1739 geborenen Schwager Goethes zu verwechseln ist, habe ich keine biographischen Informationen gefunden.
Zacharias Hemminger (1668-1742) war Lehrer. Vgl. zu ihm auch Spieser.
Novum lexicon universale quatuor linguarum
Latinae Germanicae Graecae Gallicae
* 1. Aufl. Basel 1683 (Brandmüller), [8] Bl., 830, 240, 144, 63 S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* 2. Aufl. Basel 1692 (Brandmüller), 830, 240 , 208 S. (antiqu. EUR 300,-)
* 3. Aufl. Basel 1702 (Brandmüller), 830, 432 S.
* 4. Aufl. Basel 1715 (Brandmüller), bearb. Johann Georg Schlosser, [8] Bl., 1001, 267
S.
* 5. Aufl. Basel 1731 (Brandmüller), bearb. Johann Georg Schlosser und Z. Hemminger,
[8]Bl., 1001, 267 S. (bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu. in den USA 418,-/437,- EUR)
* 5. Aufl. Basel 1760, bearb. Johann Georg Schlosser und Z. Hemminger
* 5. Aufl. Basel 1769 (Flick)
Der erste Teil des "Novum lexicon" gibt zu den lateinischen Wörtern die griechischen, französischen und deutschen Entsprechungen, der zweite besteht - und deshalb steht es an dieser Stelle - aus einem deutsch-lateinischen Wörterbuch. Es wird nur selten antiquarisch angeboten.
Jakob und Wilhelm Grimm haben den "Gürtler" auch wegen seiner vielen deutschen Sprichwörter intensiv für ihr "Deutsches Wörterbuch" benutzt. Der Schriftsteller Jakob Michael Reinhold Lenz erwähnt das Wörterbuch in seinem Drama "Der Hofmeister".
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