Biographisches Stichwort
Petrus Dasypodius (Peter Hasenfuß) war ein Schweizer Humanist. Er ist vermutlich zwischen 1490 und 1500 in Frauenfeld (Thurgau) geboren, wo er auch aufwuchs. 1527 war er Lehrer und Prediger in Zürich, mußte die Stadt aber 1530 verlassen und ging nach Frauenfeld zurück. Im Jahr 1533 übernahm er die Leitung der Lateinschule am Straßburger Karmeliterkloster, später unterrichtete er dort die oberen Klassen des berühmten Gymnasium Argentinense. Dasypodius starb am 28. Februar 1559 in Straßburg. Vgl. auch seine übrigen Wörterbücher (griechisch-lateinisch, lateinisch-griechisch-deutsch, lateinisch-deutsch-polnisch und lateinisch-deutsch-tschechisch).
Zu Antonius van Schore (auch Schorus) und dessen Wörterbüchern vgl. Schore (dort auch mehr zur Biographie).
Das Bild links habe ich der verdienstvollen Sammlung Europeana entnommen., das Titelbild unten rechts stammt von der Digitalen Bibliothek.
Dictionarium
voces propemodum universas in autoribus latinae linguae
probatis, ac vulgo receptis occurentes Germanice explicans, pro
juventute Germanica primum in literis Tyrocinium faciente, fideliter
& magno labore iam recens concinnatum
* 1. Aufl. Straßburg 1535 (Wendelin, Rihel), [231] Bl. [nur
lateinisch-deutsch] (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen) [Bild rechts]
Die nächste Auflage trägt einen neuen Titel:
Dictionarium Latinogermanicum
voces propemodum universas in autoribus Latinae linguae
probatis, ac vulgo receptis occurentes Germanice explicans, magno
labore pridem concinnatu
* 2. Aufl. Straßburg 1536 (Rihel), [4], 470, 21 Bl.
[lateinisch-deutsch mit einem deutsch-lateinischen Anhang] (in der Digitalen Bibliothek hier und bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu. EUR 900,-)
Mit der 3. Auflage ändert sich der Titel erneut:
Dictionarium Latinogermanicum et vice versa
Germanicolatinum
ex optimis Latinae linguae scriptoribus concinnatum; accesserunt
nomina locorum et amnium in Germania, et alia quaedam ...; iam
quarto recognitum et multis vocabulis locupletatum per authorem
ipsum ... praeterrea; adiecta sunt forensia, ac seorsim sub unum
titulum redacta
* 3. Aufl. Straßburg 1537 (Rihel), [4], 489, [1] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen) 489
* Straßburg 1539 (Rihel), [4], 489, [1] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Straßburg 1541 (Rihel), [420] Bl.
* Straßburg 1543 (Rihel, Wendelin d.Ä.), [420] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Straßburg 1544 (Rihel, Wendelin d.Ä.), [420] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Straßburg 1547 (Rihel, Wendelin d.Ä.), [454] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier und bei Google Books hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Straßburg 1548 (Rihel, Wendelin d.Ä.), [563] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Straßburg 1554 (Rihel, Wendelin d.Ä.), [454] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier und bei Google Books hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Straßburg 1559 (Rihel), [454] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Straßburg 1562 (Rihel)
* 4. Aufl. Straßburg 1564 (Rihel), [454] Bl.
* Straßburg 1565 (Rihel), [453] S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Straßburg 1569 (Th. Rihel), [416] Bl.
* Straßburg 1585 (Rihel), [428] Bl.
* Straßburg 1592 (Rihel) (in der Digitalen Bibliothek hier und bei Google Books hier online einzusehen)
* Straßburg 1596 (Th. Rihel), [394] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier und bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu. EUR 300,-/307,-)
* Straßburg 1599 (Theodosius
Rihel), [428] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Straßburg 1626 (Heyden), [7], [328], [148] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier einzusehen) (antiqu. EUR 191,-/300,-)
Die Zählung
der Auflagen ist nicht ganz klar, da sie auf dem Titelblatt,
soweit ich die Ausgaben einsehen konnte, nicht verzeichnet war.
Andere Druckorte
Amsterdam:
* Amsterdam [ca. 1600] (Petri)
* Amsterdam [ca. 1620] (Petri)
* Amsterdam [ca. 1650] (Petri), [415] Bl.
Antwerpen:
* Antwerpen 1542 (Montanus), 180 Bl.
* Antwerpen 1546 (Diesthemius)
* Antwerpen 1556 (Gymnicus)
* Antwerpen 1569 (Tilenius)
* Antwerpen 1573 (Tilenius)
Die in Antwerpen gedruckten Ausgaben wurden von Antonius van Schore (Schorus) bearbeitet.
Frankfurt::
* Frankfurt am Main 1653 (Schönwetter), [420] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
Köln:
* 1. Aufl. Köln 1633 (Metternich)
* Köln 1634 (Metternich)
* 2. Aufl. Köln 1642
* Köln 1655 (Metternich)
* 3. Aufl. Köln 1660 (Metternich), [509] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Köln 1667 (Metternich) (antiqu. EUR 140,-)
* 4. Aufl. Köln 1670 (Metternich), [519] Bl..
* 5. Aufl. Köln 1676 (Metternich), [496] Bl.
* 6. Aufl. Köln 1682 (Metternich)
* 6. Aufl. Köln 1692 (Metternich), [502] Bl.
* 7. Aufl. Köln 1694 (Metternich), [502] Bl.
* 8. Aufl. Köln 1709 (Metternich) (antiqu. EUR 379,-)
Die meisten Kölner Ausgaben tragen auf dem Titelblatt die Bezeichnung "Dasypodius Catholicus".
Sofort nach seiner Ankunft in Straßburg hatte Dasypodius mit den Vorarbeiten zu diesem Wörterbuch begonnen. Als besonders bemerkenswert gelten die vielfältigen Synonyme der deutschen Begriffe. Eine verkürzte Bearbeitung hat Serranus veröffentlicht.
Vgl. dazu: Jonathan West, Lexical innovation in Dasypodius' dictionary, Berlin 1989 (de Gruyter).
Daß im übrigen der alte Dasypodius vielerorts - selbst im Verzeichnis der Diözesanbibliothek Salzburg (!) - als "VerfasserIn" bezeichnet werden darf, sollte künftig strafrechtlich als Offizialdelikt geahndet werden.
Dictionarium Germanico-Latinum
priori Latino-Germanico vice versa respondens
* Antwerpen 1556, 2 Tle.
* Antwerpen 1569
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