Biographisches Stichwort
Johann Leonhard Frisch ist am 19. März 1666 in Sulzbach bei Nürnberg
geboren. Nach der Gymnasialzeit in Nürnberg, wo er sich den
Unterhalt durch Singen (!) sichern mußte, studierte er in
Altdorf (1683), Jena (1686) und Straßburg (1688), brach aber im
Jahr 1691 zu einem unsteten achtjährigen Wanderleben auf, war im
Türkenkrieg Dolmetscher des kaiserlichen Heeres, ging 1693 als
Hofverwalter in die Landwirtschaft und wurde erst 1698 in Berlin
seßhaft: als "Subrector"am Berlinischen Gymnasium zum
grauen Kloster. Ein Jahr darauf heiratete er, und 1708 wurde er
zum Konrektor, 1727 zum Rektor der Schule befördert. Bei seinem
Tode hinterließ er fünf Söhne und drei Töchter. Das
"Teutsch-lateinische Wörterbuch", an dem er drei
Jahrzehnte lang (von Leibniz immer wieder ermuntert) gearbeitet
hat, ist auch für die Germanistik von größtem Interesse.
Frisch beschäftigte sich, von seinen Reisen angeregt, auf
vielerlei Gebieten. Er war ein guter Kenner der slawischen
Sprachen, interessierte sich aber auch für die
Naturwissenschaften. So baute er selbst Maulbeerbäume an, um
Seide zu produzieren. Seit 1706 war er Mitglied der Akademie der
Wissenschaften. Frisch starb am 21. März 1743.
Zu Gerhardt Powitz liegen noch keine biographischen Angaben vor.
Teutsch-lateinisches Wörterbuch
Darinnen nicht nur die ursprünglichen, nebst denen davon hergeleiteten und zusammengesetzten allgemein gebräuchlichen Wörter; Sondern auch die bey den meisten Künsten und Handwerken, bey Berg- und Saltzwerken, Fischereyen, Jagd-, Forst- und Hauß-Wesen, u.a.m. gewöhnliche Teutsche Benennungen befindlich, Vor allen, Was noch in keinem Wörter-Buch geschehen, Denen Einheimischen und Ausländern, so die in den mittlern Zeiten geschriebenen Historien, Chroniken, Übersetzungen, Reimen u.d.g. mit ihren veralteten Wörtern und Ausdrückungen verstehen wollen, möglichst zu dienen; Mit überall beygesetzter nöthigen Anführung der Stellen, wo dergleichen in den Büchern zu finden, Samt angehängter Theils versicherten, theils muthmaßlichen Etymologie und critischen Anmerkungen; Mit allem Fleiß viel Jahr über zusammengetragen Und jetzt den Gelehrten zur beliebigen Vermehrung und Verbesserung überlassen. Nebst einem Register der lateinischen Wört
* Berlin 1741 (Christoph Gottlieb Nicolai), 2 Bde., 680, 489, 116
S. (antiqu. EUR 143,-/1.500,-)
Nachdruck der Ausg. von 1741:
* Hildesheim und New York 1977 (Olms), Einf. v. Gerhardt Powitz, 2 Bde. in 1, XVIII, 1299 S. in
getr. Zählung (Documenta linguistica : Reihe 2, Wörterbücher
d. 17. u. 18. Jh.) (antiqu. EUR 343,-)
Neupreis: 368,- EUR (ISBN 3-487-06328-X) [z.Zt.
vergriffen, Neuauflage geplant]
Lessing erwähnt dieses Wörterbuch in seinem Werk "Briefe, die neueste Literatur betreffend".
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