Bayer, Jakob (1673-1750)


Biographisches Stichwort

Jakob Bayer, am 13. Februar 1673 in Steinwiesen bei Kronach geboren, trat schon 1690 in den Jesuitenorden ein und studierte zunächst Philosophie in Fulda. Danach war er "mit dem besten Erfolge" als Gymnasiallehrer in Mainz und Würzburg tätig, begann schließlich ein theologisches Studium in Würzburg und lehrte Philosophie und Theologie in Heidelberg. Lange Jahre predigte er in Mainz, wurde dann Rektor der Collegien zu Ettlingen, Mainz, Bamberg und endlich Würzburg, wo er bis zu seinem Tod blieb. Sein lateinisches Wörterbuch, das zwölf Auflagen erlebte, brachte ihm "über 100jährigen Ruhm". Bayer wurde, wie Ruland in der ADB schreibt, "im eigentlichen Sinne der Erzieher für Erlernung der lateinischen Sprache im katholischen Deutschland". Daneben verfaßte er u.a. einen Paedagogus graecus (1709) und den "Brevis ac facilis methodus addiscendi linguam Graecam".
Carl Philipp Mayer
(1772-1840) betreute die späteren Auflagen des "Paedagogus Latinus". Er war "zweyter Universitätsbibliothekar zu Würzburg" und zumindest zwischen 1803 und 1805 auch Professor der Grammatik am Gymnasium zu Würzburg.


Paedagogus Latinus Germanae juventutis 
sive Lexicon Germanico-Latinum et Latino-Germanicum
utriusque linguae vocabula, idiotismos, phrases, adagia, aliasque elegantias exhibens, cum duplici nomenclatura...

 * 1. Aufl. Mainz 1724 (Haeffner), 2 Bde. in 1, 778, 439 S.
* 1727 o.O., 778, 439 S.
* Mainz 1733 (Mayer), 2 Bde. in 1, 776, 434 S. (antiqu. EUR 150,-/203,-)
* 4. Aufl. Mainz 1740 Häffner)
* 6. Aufl. Mainz 1753 (Haeffner), 766, 440 S. ["emedatior & uberior reddita ab auctore"]
* 7. Aufl. Mainz 1759 (Haeffner), [14], 766, 440 S. (antiqu. EUR 100,-)
* 9. Aufl. Mainz 1777 (bey Johann Joseph Alef, Häffners sel. Erben), [7] Bl., 766, 440 S. ["nach der neuesten deutschen Schreibart ganz umgegossen, stark vermehrt und verbessert"] (antiqu. EUR 75,-/297,-)
* 10. Aufl. Mainz 1786 (J.J. Alef), , [3] Bl., 824, 440 S. ["nach der neuesten deutschen Schreibart ganz umgegossen, von neuem wiederum vermehrt und verbessert"] (antiqu. EUR 54,-/280,-) [Bild links oben u. rechts]
* 11. Aufl. Würzburg 1805 (Stahel), durchaus von neuem umgearb., verm. und verb. von C. Ph. Mayer, 948, XIV, 486 (oder 484 oder 478?) S. (antiqu. EUR 30,-/148,-) [die 11. Aufl. erschien in einer Auflage von 5.000 Exemplaren, die bald verkauft waren]
* Würzburg 1810 (Stahel), bearb. C.Ph. Mayer, 1040, 603 S.
* 12. Aufl. Würzburg 1819 (Stahel), abermals umgearb., verm. u. verb. von C. Ph. Mayer, 2 Bde. in 1, 1040, 603 S. (antiqu. 28,-/114,-) [Bild links unten]

Offenbar wurden die beiden Teile sowohl getrennt als auch (zumindest teilweise) in einem Band gedruckt. Mein Exemplar von 1819 enthält z.B. nur den (umfangreicheren) deutsch-lateinischen Teil.

Die Stahelsche Buchhandlung wollte das Werk mehr als zwei Jahrzehnte nach Erscheinen der letzten Auflage wiederaufleben lassen. Sie beauftragte im Jahr 1840 Gustav Mühlmann, den Paedagogus "nach den neuesten und besten Hülfsmitteln zu bearbeiten". Mühlmann entschloß sich aber nach reiflicher Überlegung, ein völlig neues Handwörterbuch zu erstellen. 

Abbildungen links oben und rechts - sie zeigen die 1786 in Mainz erschienene 10. Auflage - mit freundlicher Genehmigung durch Herrn Manfred Balle. 


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