Biographisches Stichwort
Johannes Scapula war 1568 Gymnasiarch in Lausanne, 1580 wurde er
Professor für Griechisch und Moral an der dortigen Akademie. Er war Mitarbeiter
von Stephanus (sein Famulus, wie es
bei Zedler heißt, und der "Gehülffe in seiner Buchdruckerey") und soll sich bei der
Abfassung seines Wörterbuchs aus dessen "Thesaurus linguae Graecae"
großzügig bedient haben.
Der britische Philologe James Bailey gab eine englische Ausgabe des Forcellini
(1828) und ein Werk des Torsellino heraus.
Johannes van Meurs (Ioannes Meursius, Bild rechts), 1579 in Losdun bei Haag geboren, galt als
Wunderkind, weil er "im zwölften Jahre eine lateinische Rede, im
dreizehnten ein griechisches Gedicht und im sechzehnten einen Commentar zum
Lycophron verfaßte" (ADB). Nach seiner Promotion zum Doktor der Rechte in
Orleans wurde er 1610 Professor für Geschichte und Griechisch in Leyden, dann
Historiograph in Holland, später in Soroe (Dänemark). Hier starb er am 20.
September 1639.
Jakob Zwinger, am 15. August 1569 in Basel geboren, studierte dort von 1588 an Medizin
und wurde in seiner Heimatstadt Arzt und zugleich Professor der
griechischen Sprache. Er starb am 11. September 1610 an der Pest.
Laurentius Martius, 1577 als Sohn eines Pfarrers in Alzey geboren,
studierte von 1611 an in Heidelberg Theologie und wurde dann Präzeptor am
Gymnasium Casimirianum zu Neustadt. 1628 floh er wegen seines Glaubens nach
Bergzabern, kehrte aber 1634 wieder zurück. Martius starb vor 1643 in Neustadt.
Bildquelle für das Porträt von Meurs: Bibliotheca chalcographica (1669). Den Ausschnitt habe ich mit freundlicher Genehmigung durch Herrn Dr. Wolfgang Schibel von der Universitätsbibliothek Mannheim der verdienstvollen Sammlung MATEO (Mannheimer Texte Online) entnommen (http://www.uni-mannheim.de/mateo/).
Lexicon graeco-latinum
[auch:]
Lexicon graeco-latinum novum
in quo ex Primitivorum & Simplicium fontibus Derivata atque Composita
Ordine non minus Naturali, quam Alphabetico, breviter & dilucide deducuntur
e probatis auctoribus locupletatum, cum indicibus et Græco et Latino, auctis et
correctis : additum auctarium dialectorum, in tabulas compendiose redactarum :
accedunt lexicon etymologicum, cum thematibus investigatu difficilioribus et
anomalis : et Joannis Meursii Glossarium contractum, hactenus desideratum [abweichender
Untertitel z.B. 1820]
* 1. Aufl. Basel 1580 (Episcopius), [6] Bl., 1878 Sp., [65] Bl., 190 Sp., [1]
S.
* 2. Aufl. Basel 1589 (Hervagiana), [6] Bl., 1856 Sp., [62] Bl., 188 Sp., [1]
Bl.
* Basel 1594
* Basel 1600 (Henricpetri), [10] S., 1856 Sp., [124] S.
* Basel 1604 (Henricpetri), 1856 Sp.
* Basel 1605 (Henricpetri), [6] Bl., 1856 Sp., [62] Bl., 188 Sp.
* Genf 1609
* Basel 1610 (Henricpetri)
* Genf 1611
* Basel 1614, 2610 Sp.
* Basel 1615 (Henricpeter), 6 Bl., 1856 Sp., 62 Bl., 36 Bl., 188 Sp. (antiqu.
EUR 220,-)
* Genf 1616
* London 1619 (apud Societatem Bibliopolarum), [12]
S., 1856 Sp., [124], [73] S., 188 Sp.
* Basel 1620 (Henricpetri), 6 Bl., 1856 Sp., [124], [73] S., 188 Sp.
* Basel 1628 (Henricpetri), 6 Bl., 1856 Sp., [124], [64], [3] S., 190 Sp.
(antiqu. bei ebay EUR 192,-)
* Genf 1628
* London 1628, 1856 Sp.
* London 1637 (Norton & Whitaker), [12] S., 1856 Sp., [187] S., 190 Sp.,
[241], [4] S., 64 Sp.
* Leyden 1652 (Elzevier & Hack), 4 Bl., 1790
Sp., 55 Bl., 62 S., Sp. 63-366 S., 59 Bl. (antiqu.
EUR 307,-)
* Leyden 1663 (Huguetan & Ravaud), 6 Bl., 1790 Sp., [114], 62 S.
* Basel 1665 (Henricpetri), bearb. Jakob Zwinger, [6] Bl., 1790 Sp., [99] Bl.,
62 S., Sp. 63-366 (antiqu. bei ebay EUR 221,-)
* Glasgow 1816 (Cuthell), 2 Bde.
* Oxford und London 1820 (Dove), hg. James Bailey, 2 Bde., XII, 1020, 256 S.
Zedlers Universal-Lexikon erwähnt eine Ausgabe "Franckfurt 1579", die ich sonst nirgends gefunden habe.
Die griechischen Wörter sind bei Scapula nicht streng alphabetisch, sondern nach Wurzeln und Sprachfamilien angeordnet. Zumindest ein Teil der Ausgaben enthält zusätzlich ein "Glossarium" von Johannes van Meurs, einem "Index dictionum et phrasium" von Laurentius Martius (in der Ausgabe London 1637, nachdem der Index einzeln schon 1630 erschienen war), sowie eine "Graecarum dialectarum hypotyposis" von Jakob Zwinger.
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