Biographisches Stichwort
Jan Frantisek (auch Franz Johann) Tomsa,
als Bauernkind am 3. Oktober 1753 (oder 1750?) in Mokra bei Turnau (Böhmen)
geboren, besuchte das Gymnasium in Prag und beschäftigte sich bald intensiv mit
den alten und neuen und da vor allem mit den slawischen Sprachen. 1775 erhielt
er eine Anstellung bei der Normalschulbücher-Administration und rückte am Ende
bis zu deren Verwalter auf. Tomsa starb am 17. November 1814 in Prag (nach
anderen Quellen schon am 1. November). Das Böhmische, wie man die tschechische
Sprache in jenen Tagen nannte, wurde damals "nur in den niederen
Gesellschaftsclassen und zwar in roher verderbter Weise" (Wurzbach)
gesprochen. Tomsa trieb deshalb Sprachstudien, übersetzte populäre Bücher,
darunter viele Kinder- und Andachtsbücher, ins Tschechische, stellte
Anthologien zusammen und schrieb auch selbst Gedichte, die er im Selbstverlag
veröffentlichte.
Joseph Dobrowsky, am 17. August 1753 in Györmet bei
Raab in Ungarn als Sohn eines böhmischen Unteroffiziers geboren, besuchte die
Schule in Bischofteinitz und kam dann zu den Augustinern nach Deutschland, wo er
das Gymnasium absolvierte. In Prag studierte er Poesie, Rhetorik und
Philosophie. 1772 begann er ein Noviziat bei den Jesuiten, ging aber nach der
Aufhebung des Ordens wieder nach Prag, wo er sich vor allem mit den
orientalischen Sprachen beschäftigte. 1787 wurde er zum Priester geweiht, 1789
ging er als Vizedirektor an das General-Seminarium in Olmütz. Nach dessen
Auflösung unternahm er 1792 im Auftrag der Königlichen Böhmischen
Gesellschaft der Wissenschaften eine Reise nach Schweden, danach lebte er, mit
einer Pension versehen, nur noch seiner "rastlosen literarischen
Tätigkeit", die vor allem den slawischen Sprachen galt. Er korrespondierte
mit vielen Persönlichkeiten Europas, u.a. mit Adelung, Grimm und Savigny. Ein
Schuß in die Brust, den er 1782 als Zuschauer einer Jagd erlitt, blieb ohne
Folgen. Dobrowsky starb am 6. Januar 1829 in Brünn an einer vernachlässigten
Erkältung.
Vollständiges Wörterbuch der böhmisch- deutsch- und
lateinischen Sprache
mit einer Vorrede begleitet von Herrn Rektor Joseph
Dobrowsky, ordentlichem Mitgliede der Koenigl. Boehmischen
Gesellschaft der Wissenschaften
* Prag 1791 (Schönfeld-Meißner), 32 S., 1240 Sp. (antiqu.
EUR 190,-/210,-)
Dieses Werk basierte auf dem kleinen deutsch-tschechischen Wörterbuch des Autors: "Maly nemecky a cesky slovnik" (Prag 1789).
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