Biographisches Stichwort
Simone Porzio (auch Simon Portius oder Portus), Arzt und Philosoph, stammte aus Neapel, wohin sein Vater sich geflüchtet hatte, nachdem er "in Candia einen Todtschlag begangen" (Zedler). Er studierte in Neapel und Padua und lehrte dann viele Jahre lang zunächst Medizin, dann Philosophie in Padua, Pisa (1546-52) und schließlich in Neapel, wo er um 1554 starb. Porzio schrieb u.a. ein Buch über die Farbe der Augen, "De coloribus oculorum" (1550).
Das Porträt (links) habe ich der Sammlung Wikimedia Commons entnommen, das Titelblatt von 1635 der Deutschen Digitalen Bibliothek.
Bitte beachten:
Es könnte sein, daß es sich bei dem Herausgeber des
Wörterbuchs (er hat
auch eine griechische Grammatik veröffentlicht) gar nicht um den
Humanisten aus
Neapel handelt, sondern um einen Namensvetter. Die Angaben der
Bibliothekskataloge sind in diesem Punkt widersprüchlich. Die
einen schreiben das Wörterbuch dem 1497 geborenen Humanisten aus
Neapel zu, in anderen Katalogen (z.B. hier)
wird als Autor ein mysteriöser "Simone Porzio" mit dem Geburtsjahr
1606 angegeben. Die Ausgabe 1735 habe ich nur in einem einzigen
Bibliothekskatalog entdeckt. Bei der Suche nach einer Lösung bin
ich auf ein Buch des Bibliothekars Lorenzo Giustiniani aus dem Jahr
1817 (hier
zu finden) gestoßen, der auf S. 19 seines Buches
ausdrücklich davor warnt, den Simone Porzio aus Neapel ("Simone
Porzio Napoletano") mit dem ein Jahrhundert später lebenden Simone
Porzio aus Rom ("Simone Porzio Romano") zu verwechseln. Danach
wäre also nicht der Neapolitaner Porzio der Verfasser unseres
Wörterbuchs, sondern ein ansonsten unbekannter Autor aus Rom. Wenn
das schon einem Bibliothekar des frühen 19. Jahrhunderts
aufgefallen ist, hätten das eigentlich auch die Bibliothekare des
21. Jahrhunderts mit ihren ungleich besseren
Recherchemöglichkeiten bemerken müssen. Bis diese
Angelegenheit aber endgültig geklärt ist, lasse ich die
Seite so stehen, wie sie steht.
Lexikon latinikon, romaikon kai hellenicon
Dictionarium Latinum Graeco-Barbarum et Litterale
in quo dictionibus Latinis suae
quoque Graecae linguae vernaculae, nec non etiam litteralis voces
respondent ; accessit in super aliud in calce operis dictionariolum, in
quo prius ordine alphabetico dispositae vernaculae linguae Graecae
dictiones, Graeco-litterales, tum Latinae reddentur
* Paris 1635 (Societas typogr. librorum officii ecclesiastici), [4]
Bl., 512, 246 S. (in der Digitalen Bibliothek hier, bei Google Books hier online einzusehen)
* Paris 1735 (Societas typogr. librorum officii ecclesiastici)
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