Biographisches Stichwort
Sebastian Münster (Sebastianus Munsterus), 1489 in Ingelheim am Rhein geboren, trat 1505 in den Franziskanerorden ein, wechselte 1509 ins Kloster Rufach und lehrte seit 1514 in Tübingen Theologie und scholastische Philosophie. Er veröffentlichte einen hebräischen Psalter (1516) und die "Biblia Hebraica" (1534), lehrte Hebräisch, Mathematik und Geographie, zunächst in Heidelberg (1524-27), später in Basel (1529). Den Franziskanerorden hatte Münster inzwischen verlassen, er war der reformierten Kirche beigetreten. Er wandte sich nun immer mehr der Geographie zu, und 1544 erschien die erste Auflage seiner berühmten "Cosmosgraphia, d.h. Beschreibung aller Lender durch Sebastianum Münsterum", die bald in vielen Auflagen und Übersetzungen gedruckt wurde. Münster starb am 23. Mai 1552 in Basel. Vgl. auch sein aramäisches Lexikon.
Bildquelle: Bibliotheca chalcographica (1669). Den Ausschnitt habe ich mit freundlicher Genehmigung durch Herrn Dr. Wolfgang Schibel von der Universitätsbibliothek Mannheim der verdienstvollen Sammlung MATEO (Mannheimer Texte Online) entnommen (http://www.uni-mannheim.de/mateo/).
Falls Ihnen übrigens Sebastian Münster irgendwie bekannt vorkommt - sein Porträt war einmal die Zierde unseres guten alten (blauen) 100-DM-Scheins, der von 1962 bis 1991 im Umlauf war!
Was für ein künstlerischer Niedergang, wenn man zum Vergleich die heutigen Euro-Noten betrachtet, die eher an das Spielgeld bei Monopoly erinnern ...
Sillus lesonot
Dictionarium trilingue
in quo scilicet Latinis vocabulis in ordinem alphabeticum digestis
respondent Graeca & Hebraica; Hebraicis adiecta sunt magistralia &
Chaldaica, opera & labore Sebastiani Münsteri congestum
* Basel 1512 (Heinrich Petri), 257 S.
* Basel 1530 (apud Henricum Petrum), 238 S.
* Basel 1543 (Petrus), hg. Matthaeus Aurogallus, 285 S.
* Basel 1562 (Petrus), hg. Sebastianus Lepusculus, 257 S.
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