Mörike, Eduard (1804-1875)


Vielerlei kann man mit einem guten Wörterbuch wie dem von Scheller anstellen, aber ausgerechnet vor der Brautfahrt verdrießlich darin zu blättern, ist nicht zur Nachahmung empfohlen:

Meines Vetters Brautfahrt

Freut er sich denn auch ein wenig, die künftige Braut zu begrüßen? 
Aber wo bleibt er so lang? Sagt ihm, die Kutsche sei da! – 
Droben im Bett noch liegt er, verdrießlich, und lieset in Schellers 
Lexikon! Als ich ihn schalt, rief er halb grimmig: »Nun ja, 
Gebt mir andere Strümpf! die haben Löcher – ach freilich 
Eine Frau muß ins Haus, die mich von Fuß auf kuriert!«

Das Gedicht "Meines Vetters Brautfahrt", dessen Entstehungszeit nicht bekannt ist, wurde 1838 zum ersten Mal gedruckt. 


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