Biographisches Stichwort
Adam Friedrich Kirsch (auch Kirschius), dessen Geburtsjahr nicht bekannt ist, war der Sohn eines Weimarer Hofkürschners. Er privatisierte in Nürnberg, wo er offenbar als Hauslehrer tätig war. Weil er "einen sehr gebrechlichen Körper" hatte, bewarb er sich nicht um ein öffentliches Amt. Er arbeitete als Korrektor in Druckereien und starb darüber 1716. Sein "Füllhorn der lateinischen und deutschen Sprache" soll Kirsch unter der Anleitung von J.D. Köhler verfaßt haben. Von ihm stammt auch der "Curiöse Künstler", ein "Kunst-Haus- und Wunderbuch" (1703). Vgl. auch das nach Kirsch entstandene Wörterbuch von Born.
Conrad Gottlob Anton ist am 29. November 1745 als Sohn eines Gürtlers in Lauban (Oberlausitz) geboren. Er studierte in Leipzig Philologie und hielt dort 1775 an Vorlesungen. 1775-1813 war er Professor der orientalischen Sprachen und der klassischen Philologie in Wittenberg. Anton starb am 4. Juli 1814 in Dresden. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a. "Treue Übersetzungen lateinischer, griechischer und hebräischer Gedichte in den Versarten der Originale" (1772) und "De lingua russica" (1809).
Edward Bernard, am 2. Mai 1638 in Paulerspury in Northamptonshire geboren, war laut Wikipedia ein "britischer Astronom, Mathematiker, Orientalist und Theologe". Die Familie zog 1639 nach Northampton. Nach dem Tod seines Vaters wurde Bernard nach London zu seinem Onkel geschickt, wo er u.a. Latein und Hebräisch lernte. 1655 wechselte er an das St. John's College, Oxford, wo er Orientalistik studierte und und seine Studien 1659 als Bachelor und 1662 als Master of Arts abschloß. Später wurde er Professor für Astronomie, trat aber 1691 zurück, um eine Pfarrei in Berkshire zu übernehmen. Bernard starb am 12. Januar 1697 in Oxford. Er verfaßte u.a. die Schrift "De mensuris et ponderibus antiquis" und war an der Katalogisierung der in England und Irland vorhandenen Manuskripte beteiligt.
Bei "J.D. Köhler" dürfte es sich um Johann David Köhler (Bild rechts) handeln, der zu jener Zeit Professor in Altdorf bei Nürnberg war. Köhler, am 18. Januar 1684 in Colditz (Sachsen) geboren, besuchte die Fürstenschule zu Meißen, studierte dann in Wittenberg zunächst Theologie, dann Philologie und Geschichte. 1710 folgte er einem Ruf nach Altdorf, wo er Professor der Logik, 1714 Professor der Geschichte wurde. 1735 wechselte er an die neugegründete Universität Göttingen und blieb dort bis zu seinem Tode am 10. März 1755. Er beschäftigte sich besonders mit Chronologie und Münzkunde.
Magne von Sens (od. Magnus Senonensis), um 750 geboren, war von 801 bis zu seinem Tod im Jahr 818 Erzbischof des französischen Erzbistums Sens. Er stand, wie es hieß, bei Karl dem Großen "in großem Ansehen". Seine Liste mit Abkürzungen aus der Rechts- und Geschäftssprache findet sich als Anhang in zahlreichen späteren Werken.Pantaléon Bartelon war Rektor in der französischen Gemeinde Ravières. Er starb am 4. Februar 1568. Er verfaßte u.a. die Schrift "De ratione Quantitatis Syllabario liber".
Wer sich hinter der Bezeichnung "auctore Schotto Soc. Jes." verbirgt, habe ich noch nicht herausgefunden. Es gibt (mindestens) zwei Angehörige des Jesuitenordens namens Schott vor der Erstausgabe des "Kirschius": den in Würzburg aufgewachsenen Lehrer für Mathematik und Physik, Caspar Schott (1608-1666), und (wohl wahrscheinlicher) den Professor für Griechisch, Geschichte und Rhetorik, Andreas Schott (1552-1629) aus Antwerpen. Es könnte natürlich auch ein dritter, mir unbekannter Jesuit dieses Namens sein. Bitte melden, wer es weiß!
Das Bild von Johann David Köhler (rechts) habe ich der verdienstvollen Sammlung Europeana entnommen.
Das folgende Wörterbuch hat einen umfangreichen lateinisch-deutschen und einen kleineren deutsch-lateinischen Teil:
Abundantissimum cornu copiae linguae Latinae et
Germanicae selectum
in quo continentur vocabula latina omnis aevi, antiqui, medii ac novi,
pariter ac Graeca, Latinitati donata, nec non phraseologae elegantiores
& constructiones verborum ; similiter deorum, dearum, gentium,
regnorum, regionum, urbium, marium, fluviorum, insularum, montium,
animalium, arbourm, herbarum, florum, & mineralium nomina ; uti
etiam theologorum, jure consultorum, medicorum, philosophorum,
philologorum, poetarum, ac mythicorum, artium liberalium, aliarumque
scientiarum theoreticarum & practicarum, rei quoque militaris ac
monetariae termini technici, significationes & explicationes,
syllabarum quantitatibus ubique supra impressis. Cui adjunguntur in fine
calendarium Romanum, Pantaleontis Bartelonai Raverini / Adami Friderici
Kirschii
[1728]
* 1. Aufl. Nürnberg 1714 (Buggel), [14] Bl., 1298 S. (antiqu. EUR 407,-)
* 2. Aufl. Nürnberg 1718 (Buggel), [15] Bl., 1152, 376 S., [44] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier, bei Google Books hier online einzusehen)
* 3. Aufl. Nürnberg 1723 (Buggel & Seitz), 2 Tle. in 1, [15] Bl., 1152, 376 S. [44] Bl. (Tl. 2 bei Google Books hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Nürnberg 1728 (Buggel & Seitz), 2 Tle. in 1, [30],
1152, 376, [78] S. (antiqu. EUR 169,-/206,-)
* 5. Aufl. Nürnberg 1731 (Buggel & Seitz), 2 Bde. in 1, [44], 1152, 376
S., 42 Bl. (bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu. EUR 240,-)
Regensburg:
* Regensburg 1732 (Peez & Baader), T. 1: [14] Bl., 1152, T. 2: 376 S., [46] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* 7. Aufl. Regensburg 1735 (Peez und Bader), 1274, 416 S. (bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu.
EUR 49,-/82,-)
* 8. Aufl. Regensburg 1739 (Bader), T. 1: [22] Bl., 1274, T. 2: 416 S.
* 9. Aufl. Regensburg 1741 (Bader), [22] Bl., 1274, 416 S., [50] Bl. (antiqu. EUR 120,-)
* 10. Aufl. Regensburg 1746 (Bader), [16] Bl., 1274, 416 S., [49] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen) (antiqu.
EUR 99,-/200,-)
* Regensburg und Wien 1750 (Bader), {30], 1268, 444, [100] S. (antiqu.
EUR 85,-/250,-)
* Regensburg 1754 (Bader), 2 Bde. in 1, [30], 1268, 444, [100] S. (antiqu.
EUR 109,-/224,-)
* Regensburg und Wien 1759 (Bader), [15] Bl., 1268, 444, [100] S. (bei Google Books hier online einzusehen)
(antiqu. EUR 65,-/460,-) [Bild rechts]
* Regensburg und Wien 1762 (Bader), 1268, 444 S. (antiqu. EUR 110,-)
* Regensburg 1764 (Bader), 1268, 444
S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen) (antiqu. EUR 120,-/358,-)
Augsburg:
* Augsburg 1746 (Wolff), XXVIII S., 3028 Sp.
* Augsburg 1759
* Augsburg 1794
* Augsburg 1796 (Wolff), Bd. 1 (lat.-dt. A-K): XXVII S., 1600
Sp., Bd. 2 (L-Z): Sp. 1603-3028, Bd. 3 (dt.-lat.): 1068 Sp. (antiqu. EUR 79,-/245,-)
Photomechanischer Nachdruck der Augsburger Ausgabe von 1796
* 3 Bde., Graz 1970 (Akademische Dr.- u. Verl. Anst.), Bd. 1 (lat.-dt.
A-K): XXVII S., 1600 Sp., Bd. 2 (L-Z): Sp. 1603-3028, Bd. 3 (dt.-lat.):
1068 Sp., ISBN
3-201-00158-9
Wien:
* Wien 1765 (Bader), 3028 Sp.
* Wien 1775 (Bader), [16] Bl., 3028 Sp. (antiqu. EUR 77,-)
Da der Verlag Bader in Regensburg und Wien angesiedelt war, könnte man diese
beiden Ausgaben wahrscheinlich auch dem Druckort Regensburg zuordnen.
Thesaurus linguae latinae usibus Germanorum
duabus partibus latino-germanica et germanico-latina
* Leipzig 1774 (Schwickert), Bd. 1: [18] Bl., 1600 Sp., Bd. 2: Sp. 1601-3028,
Bd. 3: 1068 Sp. (antiqu. EUR 220,-/250,-)
* Leipzig 1775 (Schwickert)
* Leipzig 1778 (Schwickert), bearb. Conrad Gottlob Anton, 2259, 943
Sp.
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