Biographisches Stichwort
Der um 1529 im belgischen Duffel geborene Cornelis Kiel (Bild rechts) verlor früh Vater und Schwester und erbte den gesamten Familienbesitz, so daß er keine finanziellen Sorgen mehr hatte. Er wurde 1548 an der Universität Löwen (niederl. Leuven) immatrikuliert und studierte die Fächer Latein, Griechisch, Hebräisch und Jura. Danach arbeitete er in der von Christoffel Plantijn gegründeten Druckerei, die bald zu einer der größten in Europa werden sollte. Er arbeitete sich bis zum Korrektor hoch, einem gutbezahlten Beruf, der damals Wissenschaftlern vorbehalten war. Daneben war er als Übersetzer tätig, arbeitete an der fünfsprachigen Polyglottbibel mit gab schließlich sein Wörterbuch heraus, an dem er mehrere Jahrzehnte gearbeitet hatte. Kiel starb ein Jahr nach seiner Frau Marie am 15. April 1607 in Antwerpen. Er gilt als der größte Lexikograph der Niederlande. Vgl. auch sein dreisprachiges Wörterbuch.
Gerard van Hasselt, am 27. August 1751 in Arnheim geboren, studierte Jura in Deventer und Utrecht und begann eine beeindruckende politische Karriere (hier in niederländischer Sprache nachzulesen). Er wurde Sekretär des Provinzialrechnungshofs in Gelderland, Schöffe und Ratsmitglied und schließlich Bürgermeister von Arnheim (1789). In den Jahren 1790 und 1794 war er Delegierter der Generalstaaten. Daneben interessierte er sich für Geschichte und Sprachen und war Mitglied gelehrter Gesellschaften. Er veröffentlichte u.a. eine Chronik von Arnheim (1790). Gerard van Hasselt starb am 16. Dezember 1825 in Velp.
Ludolf Potter, in Groningen geboren (Jahr unbekannt),
wurde im Mai 1563 an der Universität Heidelberg immatrikuliert.
Nach seiner Promotion in den Rechtswissenschaften wurde er 1578
Konrektor und bald darauf Rektor der Lateinschule in Alkmaar. 1610
legte er dieses Amt aus Altersgründen nieder. Potter starb am
18. Mai 1611 in Alkmaar.
Das Bild rechts habe ich der Sammlung Wikimedia Commons entnommen, das Titelblatt (unten rechts) der Deutschen Digitalen Bibliothek.
Dictionarium
Teutonico-Latinum
praecipuas Teutonicae linguae dictiones et phrases Latine interpretatas complectens
* 1. Aufl. Antwerpen 1574
* 2. Aufl. Antwerpen 1588 (in der Digitalen Bibliothek hier, bei Google Books hier online einzusehen)
Nachdruck der Ausgabe von 1574:
* Hildesheim 1975 (Olms), XII S., [122] Bl.
Der Nachdruck ist vergriffen, eine Neuauflage ist geplant.
Die Erstausgabe von 1574 hatte ca. 12.000 Einträge, mit der zweiten Auflage (1588) verdreifachte sich der Umfang des Wörterbuchs. Kiel nahm auch etymologisch verwandte Wörter aus anderen Sprachen auf.
Die dritte Auflage mit ca. 40.000 Einträgen erschien unter dem Titel:
Etymologicum Teutonicae linguae
sive Dictionarium
Teutonico-Latinum
praecipuas Teutonicae linguae dictiones et phrases Latine interpretatas,
& cum aliis nonnullis linguis obiter collatas complectens ... [Untertitel 1599]
Quart[a]e editioni auctarium
est additum, continens propriorum nominum Germanicae originis Etyma
& significationes utriusque sexus ... in usum tam docentium quàm
discentium varijs auctoribus collectum: Opera D. Ludolphi potteri
Groeningenis [Untertitel 1632]
* 3. verb. Aufl. Antwerpen 1599 (Officina Plantiniana), [8] Bl., 764 S., [2] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier, bei Google Books hier online einzusehen)
Die 4. Auflage wurde 1605 von Ludolf Potter besorgt und mehrfach abgedruckt:
* 4. Aufl. Alkmaar (Meester) und Amsterdam 1605, hg. Ludolf Potter, [8] Bl., 790 S. (bei Google Books hier, im Internet Archive hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Alkmaar und Amsterdam 1613, hg. Ludolf Potter, [8] Bl., 791 S. (bei Google Books hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Amsterdam 1614 (Laurentius), bearb. Ludolf Potter, [8] Bl., 789 S.
* 4. Aufl. Middelburg 1620 (Moulert), hg. Ludolf Potter, [8] Bl., 789 S. (bei Google Books hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Utrecht 1623 (Borculo), hg. Ludolf Potter, [864] S. (bei Google Books hier online einzusehen)
* 4. Aufl. Utrecht 1632 (Borculo), hg. Ludolf Potter, [848] S. (bei Google Books hier online einzusehen)
* Alkmaar (Meestrus) und Amsterdam (Nicolai) 1640, 789 S.
Die folgende, von Gerard van Hasselt besorgte Ausgabe trägt den Untertitel: "praecipuas Teutonicae linguae dictiones et phrases Latine interpretatas, & cum aliis nonnullis linguis obiter collatas complectens: studio et opera Cornelii Kiliani Dufflaei. Opus Germanis tam superioribus quam inferioribvs, Gallis, Anglis Sive Anglosaxonibus, Italis, Hispanis, et aliis lectu perutile curante Gerardo Hasselto Arnhemiensi,qui et suas adnotationes adjecit".
* Utrecht 1777 (Meyer), hg. Gerard van Hasselt, [20], 365, [5] S., S. [367]-930, [1] S. (bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu. EUR 90,-/228,-)
Nachdruck der Ausgabe von 1599:
* Amsterdam 1972 (Hakkert), 764 S. (antiqu. EUR 28,-/35,-)
* Handzame 1974 (Familia et Patria), 764 S.
Wenn Sie auf dieser Seite Fehler entdeckt haben oder etwas
hinzufügen möchten, schicken Sie mir bitte eine E-Mail . Ich bin für
jeden Hinweis dankbar!
Falls Sie sich auf meinen Seiten verirrt haben oder ganz einfach
nur zur Begrüßungsseite zurückkehren möchten, dann klicken
Sie bitte hier.