Glandorp, Johannes (1501-1564)


Biographisches Stichwort

Johannes Glandorp, am 1. August 1501 in Münster geboren, wurde 1522 Lektor an der dortigen Domschule, ging dann nach Wittenberg, Rostock und Köln, ehe er 1532 nach Münster zurückkehrte und Rektor der neuen evangelischen Schule wurde. Nach einer Professur in Marburg (1534) wurde er Rektor am Martineum in Braunschweig, 1551 Rektor in Hameln, wo er sich aber nur von seiner "leichtsinnigen Frau" (ADB) scheiden ließ, um noch im selben Jahr das Rektorat in Hannover zu übernehmen. Wieder gab es Streitigkeiten, er flüchtete nach Wittenberg, wurde Rektor in Goslar, wo man ihn aber wegen einiger satirischer Epigramme entließ. 1560 wurde er schließlich Rektor in Herford. Er starb 1564, nur ein Jahr nach seiner Pensionierung, und hinterließ neben seinen philologischen Arbeiten zahlreiche lateinische Gedichte.
Reiner Reineccius, am 15. Mai 1541 in Steinheim bei Paderborn geboren, ging in Steinheim und Lemgo zur Schule, wurde dann in Hannover ein Schüler Glandorps, setzte sein Studium in Marburg und Wittenberg fort, wo er die Magisterwürde erwarb. Von 1566 an war er neun Jahre lang Hauslehrer in adligen Familien, ging dann nach Leipzig, wurde zum Historiographen ernannt und verfaßte in Wittenberg eine große genealogische Geschichte des Altertums ("Syntagma de familiis quae in monarchiis tribus prioribus rerum potitae sunt", 1574-78). Im Jahr 1578 wurde er Professor für Geschichte in Frankfurt an der Oder, 1582 "Historicus" in Helmstedt, wo er aber eine Überarbeitung seines "Syntagma" nicht mehr vollenden konnte. Er starb am 16. April 1595.  


Onomasticon historiae Romanae
que veluti per satyram de familiis & reliquis illustrib. personis Rom. quae simul a bonis auctoribus, simul aliis id genus priscis monumentis celebrantur, collecta expositio est ... addita praecipuarum familiarum stemmata eodem auctore

* Frankfurt 1589 (Wechel, Marnius & Aubrius), hg. Reiner Reineccius, 970 Sp.


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