Biographisches Stichwort
Roberto Busa ist am 28. November 1913 in Vicenza als Sohn eines Bahnbeamten geboren. Er besuchte Schulen in Bozen, Verona und Belluno, wo er 1928 am bischöflichen Seminar Theologie studierte (u.a. bei Albino Luciani, dem späteren Papst Johannes Paul I.). 1933 trat er in den Jesuitenorden ein, machte dort Diplome in Philosophie und Theologie und wurde 1940 zum Priester geweiht. Er war Militärpriester bei der Armee und später bei den Partisanen, promovierte 1946 an der Gregoriana über Thomas von Aquin. Später war er Professor der Philosophie und beschäftigte sich seit 1949 intensiv mit der Automation in der linguistischen Forschung. Das Ergebnis war der "Index Thomisticus", ein 56bändiges Werk mit 70.000 Seiten, das im Verlauf seiner langen Entstehungsgeschichte alle Verfahren der Datenverarbeitung bis hin zu den Großrechnern von IBM einsetzte. Busa gilt als Vorreiter der computergestützten Lexikographie und Linguistik. 1992 gründete er an der Gregoriana die "Scuola di Lessicografia ed Ermeneutica", die vor allem das Vokabular der lateinischen christlichen Autoren untersucht. Darüber hinaus beschäftigt er sich auch mit den philosophischen und linguistischen Grundlagen der künstlichen Intelligenz. Vgl. auch seine Concordantiae Senecanae.
Index Thomisticus
Sancti Thomae Aquinatis operum omnium indices et concordantiae in quibus
verborum omnium et singulorum formae et lemmata cum suis frequentiis et
contextibus variis modis referuntur, quaeque auspice Paulo VI Summo Pontifice
consociata plurium opera atque electronico IBM automato usus digessit Robertus
Busa
* Stuttgart-Bad Cannstadt 1974-80 (Frommann-Holzboog), ISBN: 3-7728-0532-9
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