Biographisches Stichwort
Der Humanist Guillaume Budé (oder Gulielmus Budaeus), am 26. Januar 1467 (nach anderen Quellen 1468) in Paris geboren, studierte in Paris und Orleans, widmete sich dann vor allem der griechischen Sprache (er brachte sie sich ohne Lehrer selbst bei), aber auch der Philosophie und der Theologie. Er wurde königlicher Sekretär. Mehrmals war er für den König in diplomatischer Mission unterwegs. Er regte unter Franz I. die Bildung des "College de France" und einer französischen Nationalbibliothek an und korrespondierte (in verschiedenen Sprachen) mit Erasmus, Thomas Morus und Rabelais. Budé, der katholisch blieb, starb am 20. August 1540 in Paris. Seine Witwe ging später nach Genf und konvertierte zum Calvinismus.
Claude Baduel, um 1491 in Nîmes
geboren, studierte in Paris, Löwen, Wittenberg, Lüttich und
Straßburg, war Professor in Paris und wurde 1539 zum Rektor des "Collège et Université des arts" in Nîmes
ernannt. Nachdem er als Calvinist denunziert wurde, mußte er
die Stadt verlassen und ließ sich in Genf nieder, wo er beim
Buchdrucker Crespin arbeitete und 1554 das Wörterbuch von
Budé herausgab. Nach seiner Einbürgerung in Genf 1556
war er als Pfarrer in Russin undVandœuvres tätig, ehe
er 1560 als Professor an die Akademie Genf berufen wurde. Dort starb er
am 8. September 1561. Seine Schriften sollen in einem eleganten Latein abgefaßt worden sein.
Bild aus: Alfred Gudeman, Imagines philologorum - 160 Bildnisse
aus der Zeit von der Renaissance bis zur Gegenwart, Leipzig und Berlin 1911, mit
freundlicher Genehmigung von Herrn Dr. Ulrich Schmitzer den Seiten des
"Projekts Telemachos" entnommen: (http://www.telemachos.hu-berlin.de/bilder/gudeman/gudeman.html).
Dictionarium Graeco-Latinum
oder: Lexicon sive Dictionarium Graeco-Latinum
oder: Lexikon hellenorhomaikon, hoc est dictionarium graecolatinum
supra omnes editiones postremo nunc hoc anno ex variis et multis
praestantioribus linguae graecae authoribus, commentariis, thesauris et
accessionibus, non duntaxat allegationum, sed etiam plurimarum vocum
simplicium auctario locupletatum, illustratum et emendatum
* Paris 1530 (Morrhius), 272, [48] Bl.
* Basel 1532 (Cratander), [377], [6] Bl., 196 Sp., S. 197-200
* Basel 1537, 1910 Sp.
* Lyon 1550 (Frellonius) (bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu. EUR 800,-/1.600,-)
* Paris 1552 (Guillard) (Bd. 1 bei Google Books hier online einzusehen)
* Lyon 1553 (Frellonius), (bei Google Books hier online einzusehen)
* Genf 1554 (Crispin), hg. Claude Baduel, 726 [nach anderen Angaben: 704 od. 730 Bl.] (bei Google Books hier online einzusehen)
* Genf 1562 (Crispin), 2 Bde., [6] Bl., 2004, 71 S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Paris 1562 (Crispin) (bei Google Books hier online einzusehen) [Bild rechts]
* Basel 1563 (Henricpetri), [882] Bl., 59 S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Basel 1565 (Henricpetri), 2 Bde., [948] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier, bei Google Books hier online einzusehen)
* Basel 1568 (Henricpetri), [951] Bl. (antiqu. EUR 1.830,-)
* Basel 1572 (Henricpetri)
* Basel 1573 (Henricpetri), ca. 1600 S.
* Basel 1577 (Henricpetri), [947] Bl. [nach anderen Angaben: 954 od. 748 Bl od. "ca. 1500 S."] (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Basel 1584 (Henricpetri), [4] Bl., 1518, 95 S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Basel 1672, ca. 1970 S.
Den ganzen Komplex der griechisch-lateinischen Wörterbücher von Budé, Gesner, Constantin, Tusanus, Hartung, Junius u.a. habe ich noch nicht zufriedenstellend bearbeiten können. Allein aufgrund der Bibliotheksangaben, die oft nur einen Kurztitel anbieten, läßt sich kaum durchschauen, wer der eigentliche Urheber ist und wer welche Auflage im einzelnen bearbeitet hat. Das muß ich wohl der Spezialliteratur überlassen - zumindest vorerst.
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