Biographisches Stichwort
Gudmundur Andrésson, nach der isländischen Wikipedia um 1615 in Bjargi oder Solheimum geboren, besuchte die renommierte Hólaskóla, die er in ungewöhnlich kurzer Zeit absolvierte. Nach einer längeren Krankheit wurde er Diakon in Reynistað, verlor dieses Amt aber aus nicht genau bekannten Gründen und wurde auch nicht zum Priester geweiht. Als er um 1644 mit der unverheirateten Arnfríður Jónsdóttir ein Kind zeugte, wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt. Er wandte sich mit einem Beschwerdebrief ("Discursus oppositionis") an den Obersten Gerichtshof mit, weil es - wie er schrieb - nicht gerecht sei, daß ein Armer genau dieselbe Strafe zahlen müsse wie ein Reicher. Andrésson wurde verhaftet und nach Kopenhagen ins Gefängnis gebracht. Nachdem ihn der König 1649 begnadigt hatte, besuchte er die Universität Kopenhagen, wo dann auch zwischen 1650 und 1654 sein Wörterbuch entstand. Andrésson starb im Jahr 1654 in Kopenhagen, vermutlich an der Cholera.
Peder Hansen Resen (Bild links), am 17. Juni 1625 in Kopenhagen als Sohn eines Bischofs geboren, wurde von Privatlehrern unterrichtet und studierte später Theologie an der Universität Kopenhagen. Nach bestandenem Examen ging er an die Universität Leiden, wo er vier Jahre lang Rechtswissenschaft und Philologie studierte. Anschließend reiste er durch Frankreich, Spanien und Italien mit Studienaufenthalten in Paris und Padua, erhielt 1653 an der Universität Padua den Doktorgrad und kehrte dann nach Kopenhagen zurück. 1657 wurde er Professor für Ethik, 1662 für Rechtswissenschaften, und 1664 ernannte ihn der König zum Bürgermeister von Kopenhagen. Es folgten Anstellungen als Assessor am Obersten Gerichtshof (1669), Mitglied des Staatskollegiums (1672) und Justizrat (1677). Er hielt als erster Vorlesungen über dänisches Recht und gab alte Texte wie das "Lexicon Islandicum" heraus. Resen starb am 1. Juni 1688 in Kopenhagen. Sein Hauptwerk, der 30bändige "Atlas Danicus", wurde beim Brand der Universitätsbibliothek vernichtet.
Gunnlaugur Ingólfsson (geb. 1944) ist emeritierter Professor der University of Iceland.
Das Porträt von Peder Hansen Resen (links) habe ich der Wikipedia entnommen.
Lexicon Islandicum
sive Gothicae runae vel linguae septentrionalis dictionarium, scriptium à
Gudmundo Andreæ Islando & nunc tandem in lucem productum per Petrum Johan
Resenium
* Kopenhagen 1683 (Gerhard), hg. Peder Hansen Resen, [2], 24, 269, [7] S. (im Internet Archive hier online einzusehen)
Neuausgabe:
* Reykjavik 1999 (Ordabók Háskólans), hg. Gunnlaugur Ingólfsson, XXXVII,
297 S., ISBN: 9979-60-467-0 (Ordfraedirit
fyrri alda, 4)
Das Titelblatt (rechts) habe ich dem Internet Archive entnommen.
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