Biographisches Stichwort
Mathurin Veyssière de Lacroze (auch La Croze), geboren am 4. Dezember 1661 in
Nantes, fuhr als Schiffsjunge zu seinem Vater auf die Antillen, trat nach seiner
Rückkehr 1677 in den Benediktinerorden ein und studierte dann humanistische
Wissenschaften in Marmoutier und Theologie im Kloster Saint-Vincent-du-Mans.
1682 trat er in die Abtei von Saint-Germain-des-Prés ein, floh aber 1696 aus dem
Kloster, versteckte sich in Paris bei einer protestantischen Familie und kam
schließlich über Basel nach Deutschland, wo er heiratete und zum
Protestantismus übertrat. Veyssière de Lacroze starb am 21. Mai 1739 in Berlin.
Sein Manuskript des "Lexicon Aegyptiaco-Latinum" schloß er 1721 ab.
Christian Scholtz, geboren 1697, war zweiter Hofprediger und Pastor
an der reformierten Domkirche in Berlin. Er hat sich intensiv mit koptischen
Studien beschäftigt. Scholtz starb am 6. August 1777. Seine koptische
Grammatik wurde 1778 posthum von Woide veröffentlicht.
Zu Carl Gottfried (auch Charles Godfrey) Woide (1725-1790) liegen mir noch keine biographischen Angaben vor.
Er ist im April 1725 geboren und soll gebürtiger Pole gewesen sein. Nach zahlreichen Reisen durch
ganz Europa ließ er sich in Oxford nieder, wo er als Prediger gewirkt haben
soll. Woide starb am 9. Mai 1790.
Paul Ernst Jablonski, am 28. Dezember 1693 als Sohn eines
Oberhofpredigers in Berlin geboren, besuchte das Joachimthalsche Gymnasium,
studierte dann Theologie, zunächst in Frankfurt an der Oder, dann in Berlin, wo
er unter Lacroze das Koptische studierte. Danach reiste er drei Jahre lang durch
Europa, wurde 1720 Prediger in Liebenberg (Mittelmark), 1721 in Frankfurt an der
Oder Professor der Philologie und 1727 auch ordentlicher Professor der
Theologie. Jablonski starb am 13. September 1757.
Lexicon Aegyptiaco-Latinum
ex veteribus illius linguæ monumentis summo studio collectum et elaboratum
a Maturino Veyssiere La Croze, quod in compendium redegit, ita ut nullae voces
aegypticae, nullaeque earum significationes omitterentur, Christianus Scholtz,
... notulas quasdam, et indices adjecit Carolus Godofredus Woide
* Oxford 1775 (e Typographeo Clarendoniano), XI, 199, [69] S.
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Veyssière de Lacroze soll das Vorwort zu seinem Wörterbuch noch zu seinem Lebzeiten in den "Ephémérides de Brême" veröffentlicht haben. Einer seiner Schüler war Paul Ernst Jablonski, der wiederum seinen Schwager, Christian Scholtz, für die Beschäftigung mit dem Koptischen gewinnen konnte. Scholtz ließ das Manuskript von Veyssière de Lacroze aus Leiden kommen, und Woide, einer seiner Schüler, mußte es abschreiben. Er veröffentlichte das Wörterbuch 1775 in gekürzter Form, Woide steuerte Anmerkungen und Indices bei.
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