Biographisches Stichwort
Sophonias Hasenmüller, am 9. August 1572 geboren, begann 1597 ein Studium an der Universität Wittenberg und wurde schon bald durch erste Gedichtsammlungen (z.B. "Melica", 1599) und Predigten bekannt. Um 1608 war er Lehrer an der Fürstenschule in Heilsbronn. Hier hatte er zwei Jahre zuvor Barbara Dressler geheiratet, deren Vater in Heilsbronn die hebräische Sprache unterrichtete. Sie starb schon acht Jahre später. 1615 veröffentlichte er seine "Didactica", in der er, wie in zahreichen anderen Schriften, für eine erstaunlich moderne Pädagogik plädierte. In seiner "Kinderlehr" (1618) etwa heißt es, die Schüler sollten "nicht mit scharffer Wort- oder Ruthenstraff" erzogen werden, sondern "mit aller Freundlichkeit, Sanfftmut und Gedult, auf das sie mit Lust und Lieb in die Schule gehen und gerne lernen." (Wie schön, wenn sich dies wenigstens bis heute herumgesprochen hätte!) Um 1620 gründete er in Nürnberg eine Privatschule, wo er mit Genehmigung der Behörden auch Theaterstücke einstudierte. Wegen der schweren Zeiten nahm er 1624 eine Stelle als Adjunkt des erkrankten Pfarrers von Gerhardshofen an und übernahm die Pfarrstelle nach dessen Tod. Hasenmüller selbst starb 1632 oder 1633 - vielleicht in den Wirren des 30jährigen Krieges, vielleicht an der Pest. Seine zweite Frau, Sabina Buchel, die Tochter eines Nürnberger Goldschmieds, kehrte nach dem Tod ihres Mannes mit den Kindern in ihre Heimatstadt zurück.
Frau Kerstin Carlborg hat mir freundlicherweise diese Informationen über die Biographie ihres Vorfahren und auch das überraschende Zitat aus seiner "Kinderlehr" zur Verfügung gestellt.
Breve dictionarium latino-germanicum
In Quo Omnis Generis Vocabula Portiora, Secundum Orationis partes & Inflexionum ordinem disposita ; Latinae Linguae Et Grammaticae Trionibus Frequenter Lectitanda, declinanda, coniucanda commodissime proponuntur
* Nürnberg 1622 (Ludwig Lochner), [1] Bl., 45 S.
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