Biographisches Stichwort
Da das Deutsche Wörterbuch nur am Rande zu unserem Thema gehört, mögen hier knappe biographische Angaben genügen, zumal ausführlichere Informationen über die Brüder Grimm in gedruckter und elektronischer Form überall reichlich zu finden sind.
Jakob Grimm
(Bild rechts), am 4. Januar 1785 in Hanau geboren, besuchte das
Lyzeum in Kassel, studierte von 1802 an Jura in Marburg und folgte Savigny als
dessen Assistent nach Paris. 1805 kehrte er nach Kassel zurück, versah
verschiedene Ämter und beschäftigte sich daneben intensiv mit altdeutscher
Sprache und Dichtung. 1830 erhielt er eine Professor in Göttingen, aber schon
1837 wurde er als einer der "Göttinger Sieben" seines Amtes enthoben
und ausgewiesen. 1841 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der
Wissenschaften in Berlin. Jakob Grimm starb am 20. September 1863 in Berlin. Er
veröffentlichte u.a. eine "Deutsche Grammatik", "Deutsche
Rechtsaltertümer" (1828), die "Deutsche Mythologie" (1835) sowie
eine "Geschichte der deutschen Sprache" (1848).
Wilhelm Grimm
(Bild links), am 24. Februar 1786 ebenfalls in Hanau
geboren, studierte wie sein Bruder in Marburg Jura, wurde später Sekretär an der
Bibliothek in Kassel und nahm 1830 wie Jakob einen Ruf nach Göttingen an.
Wie jener wurde er 1837 aus dem Dienst entfernt und 1841 in die Akademie der
Wissenschaften aufgenommen. Wilhelm Grimm starb am 16. Dezember 1859 in Berlin
und wurde zusammen mit seinem Bruder auf dem Matthäikirchhof beigesetzt. Er
veröffentlichte u.a. "Die deutschen Heldensagen" (1829).
Zu den gemeinsamen Werken der unzertrennlichen Brüder gehören neben dem Deutschen Wörterbuch vor allem die "Kinder- und Hausmärchen" (ab 1812).
Natürlich handelt es sich hier im engeren Sinne nicht um ein lateinisches Wörterbuch, aber gerade in den Teilbänden, die noch zu Lebzeiten der Brüder Grimm entstanden sind, wird den meisten deutschen Wörtern die lateinische Entsprechung hinzugefügt. So finden wir hier - versteckt in dem monumentalen Werk - tatsächlich eine Art deutsch-lateinisches Wörterbuch!
Natürlich lohnt es sich (unabhängig von diesem eher marginalen Aspekt) sehr, in dem gewaltigen und fast unerschöpflichen Wörterbuch zu stöbern. Marcel Reich-Ranicki hat sicher recht, wenn er es "das allerwichtigste Buch in deutscher Sprache" nennt.
Deutsches Wörterbuch
* Leipzig 1854-1960 (Hirzel)
Bd. 1 (A-Biermolke): Leipzig 1854 (Hirzel), XCII, 1824 Sp.
Bd. 2 (Biermörder-D): Leipzig 1860 (Hirzel), XVIII, 1776 Sp.
Bd. 3 (E-Forsche): Leipzig 1862 (Hirzel), VIII, 1904 Sp.
Bd. 4, Abt. 1, Teil 1 (Forschel-Gefolgsmann): Leipzig 1878 (Hirzel), 2152 Sp.
Bd. 4, Abt. 1, Teil 2 (Gefoppe-Getreibs): Leipzig 1897 (Hirzel), IV S., Sp.
2153-4452
Bd. 4, Abt. 1, Teil 3 (Getreide-Gewöhniglich): Leipzig 1911 (Hirzel), IV S.,
Sp. 4453-6596
Bd. 4, Abt. 1, Teil 4 (Gewöhnlich-Gleve): Leipzig 1949 (Hirzel), Sp. 6597-8342
Bd. 4, Abt. 1, Teil 5 (Glibber-Gräzist): Leipzig 1958 (Hirzel), 2254 Sp.
Bd. 4, Abt. 1, Teil 6 (Greander-Gymnastik): Leipzig 1935 (Hirzel), 1496 Sp.
Bd. 4, Abt 2 (H-J): Leipzig 1877 (Hirzel), 2408 Sp.
Bd. 5 (K): Leipzig 1873 (Hirzel), LI, 2916 Sp.
Bd. 6 (L-M): Leipzig 1885 (Hirzel), VIII, 2848 Sp.
Bd. 7 (N-Q): Leipzig 1889 (Hirzel), VIII, 2386 Sp.
Bd. 8 (R-Schiefe): Leipzig 1893 (Hirzel), 2684 Sp.
Bd. 9 (Schiefeln-Seele): Leipzig 1899 (Hirzel), 2926 Sp.
Bd. 10, Abt. 1 (Seeleben-Sprechen): Leipzig 19095 (Hirzel), 2848 Sp.
Bd. 10, Abt. 2, Teil 1 (Sprecher-Stehuhr): Leipzig 1960 (Hirzel), 1776 Sp.
Bd. 10, Abt. 2, Teil 2 (Stehung-Stitzig): Leipzig 1960 (Hirzel), Sp. 1773-3214
Bd. 10, Abt. 3 (Stob-Strollen): Leipzig 1957 (Hirzel), 1688 Sp.
Bd. 10, Abt. 4 (Strom-Szische): Leipzig 1942 (1448 Sp.
Bd. 11, Abt. 1, Teil 1 (T-Treftig): Leipzig 1935 (Hirzel), 1702 Sp.
Bd. 11, Abt. 1, Teil 2 (Treib-Tz): Leipzig 1952 (Hirzel), 1998 Sp.
Bd. 11, Abt. 2 (U-Umzwingen): Leipzig 1956 (Hirzel), 1312 Sp.
Bd. 11, Abt. 3, Teil 1 (Un-Unromantisch): Leipzig 1921 (Hirzel), 1280 Sp.
Bd. 11, Abt. 3, Teil 2 (Unrömerhaft-Uzvogel): Leipzig 1936 (Hirzel), Sp.
1281-2620
Bd. 12, Abt. 1 (V-Verzwunzen): Leipzig 1956 (Hirzel), 2722 Sp.
Bd. 12, Abt. 2 (Vesche-Vulkanisch): Leipzig 1951 (Hirzel), 2026 Sp.
Bd. 13 (W-Wegzwitschern): Leipzig 1922 (Hirzel), 3160 Sp.
Bd. 14, Abt. 1, Teil 1 (Weh-Wendunmut): Leipzig 1955 (Hirzel), 1824 Sp.
Bd. 14, Abt. 1, Teil 2 (Wenig-Wiking): Leipzig 1960 (Hirzel), 1640 Sp.
Bd. 14, Abt. 2 (Wilb-Ysop): Leipzig 1960 (Hirzel), 2678 Sp.
Bd. 15 (Z-Zmasche): Leipzig 1956 (Hirzel), 1740 Sp.
Bd. 16 (Zobel-Zypressenzweig): Leipzig 1954 (Hirzel), 1460 Sp.
Ein Quellenverzeichnis zum Gesamtwerk ist 1971 erschienen.
Neupreis der 33bändigen Originalausgabe: (1961) 5.400,- EUR,
ISBN: 3-7401-0000-1 (antiqu. EUR 1.500,-/4.171,-)
Im Jahr 1985 erschien bei Hirzel in Leipzig eine Sonderausgabe in 33 Bänden (antiqu. 2.400-2.980 EUR).
Taschenbuchausgaben von dtv:
* München 1984 (dtv), 33 Bde. (antiqu. EUR 180,-/501,-)
* München 1991 (dtv)
* 4. Aufl. München 1999 (dtv), 33 Bde., zus. 34.824 S. (antiqu. EUR 349,-)
Neupreis:
499,- EUR (ISBN: 3-423-59045-9)
Eine nützliche und dabei äußerst preiswerte Ausgabe auf CD-ROM mit sehr
guten Suchmöglichkeiten ist im Jahr 2004 beim Verlag Zweitausendeins
erschienen (antiqu. EUR 35,-/68,-)
Früherer Neupreis 49,90 EUR, ISBN:
3-86150-628-9
Auch online ist das Deutsche Wörterbuch einzusehen.
Eine Neubearbeitung, von der schon Teile erschienen sind, soll die stärker veralteten Bände A-F ersetzen. Dazu wurden Arbeitsstellen in Berlin (A-C) und Göttingen (D-F) eingerichtet.
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