Gesner, Conrad (1516-1565)


Biographisches Stichwort

Conrad Gesner, geboren 1516 in Zürich in ärmlichen Verhältnissen, interessierte sich schon früh für die Botanik. Er studierte Medizin in Paris, Basel und Montpellier und promovierte 1541 in Basel. Er verfaßte eine Bibliographie aller griechisch, lateinisch und hebräisch geschriebenen Bücher seiner Zeit, die "Bibliotheca universalis". In seiner fünfbändigen "Historia animalium" (1551-87, der letzte Band posthum) faßte er das zoologische Wissen seiner Zeit zusammen. Seine "Opera botanica" konnte er nicht vollenden. Gersner starb 1565 in Zürich. Er war einer der großen Universalgelehrten seiner Zeit, man nannte ihn den "deutschen Plinius". 
Johann Hartung (Bild links), 1505 in Miltenberg geboren, studierte in Heidelberg Theologie und Philologie. Aus Geldmangel mußte er die Studium immer wieder unterbrechen, arbeitete als Hauslehrer und Korrektor und wurde schließlich 1532 in Ungarn Soldat (seinen Homer hatte er auch da immer bei sich!). Nach seiner Rückkehr nach Heidelberg studierte er erst Jura, erhielt aber 1537 die ersehnte Professur der griechischen Sprache. Neun Jahre später folgte er einem Ruf nach Freiburg, wo er Professor der griechischen und hebräischen Sprache wurde. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tode am 16. Juni 1579 inne.

Hadrianus Junius (Bild rechts), am 1. Juli 1511 im nordholländischen Hoorn geboren, besuchte die Lateinschule von Harlem, studierte danach vier Jahre lang in Leuven Medizin und Philosophie, ehe er zu einer Reise durch Deutschland, Italien und Frankreich aufbrach. In Bologna erwarb er den Doktorgrad in Medizin und Philosophie, 1542 wurde er Leibarzt des Herzogs von Norfolk. Ein Versuch, sich 1551 in seiner Heimatstadt als praktischer Arzt niederzulassen, scheiterte, auch am dänischen Hof, wo er Erzieher des Kronprinzen war, hielt er sich nicht lange auf. Endlich ging er wieder nach Harlem, wurde dort Stadtarzt und Rektor der Lateinschule. Von 1569 an befaßte sich der nun weithin berühmte Humanist vor allem mit dem Ordnen seiner zahlreichen philologischen und poetischen Werke. Junius starb am 16. Juni 1575 in Arnemuiden auf der Insel Walcheren.
Vgl. auch die Seite über das "Lexicon Graecolatinium" von Arlenius

Bildquelle für die Porträts von Hartung und Junius: Bibliotheca chalcographica (1669). Den Ausschnitt habe ich mit freundlicher Genehmigung durch Herrn Dr. Wolfgang Schibel von der Universitätsbibliothek Mannheim der verdienstvollen Sammlung MATEO (Mannheimer Texte Online) entnommen (http://www.uni-mannheim.de/mateo/).


Lexicon Graeco-Latinum
cui ad summum locupletato etiam Etymologiae vocum necessariarum omnium accesserunt

[Ausg. 1548:] denuo impressum, per utriusq: linguae doctos et industrios viros primum utiliter collectum, deinde nuper per Conradum Gesnerum et Arnoldum Arleniu(m), pari eruditione et diligentia philosophus, plurimis locis emendatu(m), maximasq: vocum ad intelligendos autores cognitu necessariu(m) copia auctum

* Basel 1541 (Valderianus), [440] Bl.
* Basel 1543 (Curionus), [500] Bl.
* Basel 1545 (Curio), [464] Bl.
* Basel 1548 (Petrus), hg. Hadrianus Junius, [544] Bl. (antiqu. EUR 1.578,-/2.544,-)
* Basel 1550 (Petri)
* Basel 1554 (Petri), 1526 Sp.


Lexicon sive Dictionarium Graeco-Latinum

* Basel 1557, hg. Hadrianus Junius
* Basel 1560 (Petri), hg. Johann Hartung, [708] Bl.
* Basel 1562 (Curio für Petri), hg. Johann Hartung, [708] Bl.


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